Kästorfs Ortsbürgermeister Francescantonio Garippo (SPD) hat da so seine Zweifel. „Wenn ich auf das Thema Müll am Maschweg zu sprechen komme, geht mein Blutdruck immer wieder in die Höhe“, ärgert sich Garippo. Seit Jahren beschäftigt ihn das Problem schon. Immer wieder sprechen ihn die Kästorfer auf die illegalen Müllablagerungen am blauen Container der WAS an: An der Stichstraße zum VW Parkplatz im Norden des Werks werden am Altpapiercontainer immer wieder große Kartons, Autoreifen und vereinzelt sogar Elektrogroßgeräte wie Waschmaschinen abgelegt.
Kürzlich hat die Stadt Wolfsburg reagiert: Auf Wunsch der WAS hatte der städtische Geschäftsbereich Straßenbau und Projektkoordination das Schild an einem Verkehrszeichen, das sich ein Stück von dem Container entfernt befindet, angebracht. „Das Ablagern von Abfällen jeglicher Art ist verboten und wird mit einer Geldbuße bis 5.000 Euro geahndet“ ist darauf zu lesen.
„Ich hätte das Schild gerne an der Mauer neben dem Container gehabt, an dem Verkehrsschild kann es übersehen werden, viele nehmen es bestimmt gar nicht richtig wahr“, meint Garippo. Die Leute müssten direkt mit der Nase darauf gestoßen werden, dass sie sich falsch verhielten. „Das hätte einen besseren psychologischen Effekt“, meint er.
Der Ortsbürgermeister hat festgestellt, dass trotz des Schildes noch immer etwas neben den Container gelegt und gestellt werde, unter anderem auch große Kartons, die nicht in ihre Einzelteile zerlegt worden. „Das angedrohte Bußgeld hat offenbar noch nicht die gewünschte Wirkung erzielt“, so Garippo. Er wünscht sich von der Stadt Wolfsburg, dass Umweltsündern nachgegangen werde. Außerdem müssten regelmäßig Kontrollen vor Ort stattfinden.
Im Rathaus ist man sich des Problems bewusst. „Wenn an den Müllsammelplätzen, wie am Maschweg, illegal Müll abgeladen wird, wird die Stadtverwaltung darüber in der Regel zeitnah von Bürgern beziehungsweise von der Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) informiert“, teilte Ralf Schmidt, Pressesprecher der Stadt Wolfsburg auf Anfrage mit. Gegen die Verursacher würden dann entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. „Auch am Maschweg sind in der Vergangenheit bereits einige Verfahren durchgeführt worden“, berichtet der Pressesprecher.
Über ein Schild direkt in der unmittelbaren Nähe des Containers denkt die Stadtverwaltung derzeit nicht nach. „Eine zusätzliche Beschilderung führt leider aus Erfahrung nicht zum Erfolg, sodass davon seitens der Stadt abgesehen wird“, teilte der Pressesprecher mit.
Beim Thema Müllentsorgung ist jeder Gemeinde auf das Mitwirken der Bevölkerung angewiesen. Jährlich fallen in Wolfsburg rund 80.000 Tonnen Abfälle an, die von der WAS entsorgt werden. Illegaler entsorgter Müll verursacht Kosten, die von der Allgemeinheit, dem Steuerzahler, getragen werden. In den vergangenen Jahren entstanden dadurch Kosten zwischen 40.000 bis 45.000 Euro pro Jahr. Wer Ablagerungen entdeckt, kann dies per E-Mail an abfallbehoerde @stadt.wolfsburg.de melden.Elektronikschrott kann wie folgt entsorgt werden: Der Einzelhandel nimmt ausgediente Elektrokleingeräte bis 25 Zentimeter Kantenlänge zurück. Haushaltsübliche Elektrogroßgeräte aus dem privaten Bereich werden von der WAS ohne Zusatzgebühren nach Terminabsprache abgeholt.
Im Einzelhandel wird ein Großgerät nur beim Kauf eines gleichwertigen Neugerätes zurückgenommen.