Für VfL-Fan Alee Mojahedi ist Wolfsburg längst zu einer zweiten Heimat geworden. „Ich liebe diese Stadt“, sagt er. Jens Hofschröer, Chef der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG), weiß das natürlich und hat den Street Art-Künstler beauftragt, ein sechs mal neun Meter großes Willkommens-Graffiti genau gegenüber des Hauptbahnhofs zu gestalten. Jetzt, fünf Tage nach dem Start des Projekts, ist das Wandbild fertig: „Es ist super geworden“, schwärmt Hofschröer.
Geradezu sensationell findet er, wie Alee Mojahedi die Spiegelung der Türme des VW-Werks im Glas des Gebäudes in sein Kunstwerk integriert hat. Aber nicht nur das VW-Werk hat der Künstler ins Bild integriert, sondern auch sein Markenzeichen: den stilisierten Wolf. „Während der Arbeiten blieben immer wieder Passanten stehen und haben uns fotografiert“, berichtet Mojahedi. „Das Feedback war durchweg positiv.“
Alee Mojahedi und Joelle Wedemeyer haben sehr genau gearbeitet: Man sieht den Wolf und meint, dass er mit seiner Pfote gleich aus der Wand tapst. Gegenüber verschmelzen Kunstwerk und VW-Werk zu einer Einheit. In großen weißen Buchstaben werden Betrachter mit „Welcome to Wolfsburg“ begrüßt, insgesamt werden sie in zehn verschiedenen Sprachen willkommen geheißen.
Jens Hofschröer, Alee Mojahedi und Joelle Wedemeyer sind sich in einem Punkt einig: Wolfsburg braucht mehr Street Art. Diese Art urbaner Kultur gehöre einfach zu einer Großstadt dazu. „Es gibt viele Touristen, die fahren nur wegen bestimmter Street Art-Objekte in eine Stadt“, erklärt Alee Mojahedi. Dort seien Treffpunkte entstanden, zu denen Leute bewusst fahren, um genau an dieser Stelle ein Selfie zu machen. „In Berlin gibt sogar Street Art-Touren“, berichtet der Künstler.Jetzt möchte der Gießener Künstler Street Art auch nach Wolfsburg bringen: „Das Graffiti am Bahnhof ist erst der Anfang“, betont er. In wenigen Wochen will er auf Initiative von WMG und Michael Ernst, Chef des Designer Outlet Wolfsburg (DOW), ein zweites Projekt in der Porschestraße angehen: „Ich möchte eine Wand des ehemaligen McDonald’s-Ladens gestalten“, verrät er. Dort wird er wieder seinen charakteristischen Wolf verewigen, aber in abgewandelter Form: „Es wird einen neuen Wolf geben.“ Für dieses Projekt will er mit anderen Künstlern zusammenarbeiten: mit dem Ensemble „The London Police” aus Amsterdam. „Vielleicht hat ja auch Joelle Wedemeyer wieder Zeit und macht mit...“ Starten will er im Juni oder im Juli.
Der AZ/WAZ verrät er: „Ich werde Autos von Volkswagen einarbeiten. Mir schwebt vor, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander zu verbinden.“ Er könne sich vorstellen, einen historischen T1-Bus, einen aktuellen ID.Buzz und einen fliegenden Bulli der Zukunft in das Gesamtkunstwerk einzubinden.
Langfristig schwebt ihm für die VW-Stadt aber ein noch viel größeres Projekt vor: „Ich könnte mir in Wolfsburg ein internationales Street Art-Festival mit Top-Künstlern aus aller Welt vorstellen. Wände, die man neu gestalten könnte, gibt es hier mehr als genug.“ Ideen, wie man dies umsetzen könnte, habe er schon...