So verabschiedete sich Kilian von seinen Kolleginnen und Kollegen
VW und Gunnar Kilian gehen getrennte Wege: Der Personalvorstand hebt in einem Abschiedsschreiben die Rolle des Personalwesens in Krisenzeiten hervor

Zog Bilanz: Gunnar Kilian bedankte sich in einer der AZ/WAZ vorliegenden Mail bei seinen Mitarbeitenden für die Zusammenarbeit und gemeinsames Krisenmanagement.Foto: Volkswagen
Wolfsburg. Über sieben Jahre Konzernpersonalvorstand bei Volkswagen sind für Gunnar Kilian nun beendet. Mit sofortiger Wirkung trennten sich beide Seiten jüngst voneinander. Die sieben Jahre waren von einigen Krisen geprägt. Die Corona-Pandemie, Halbleiterkrise, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sind Beispiele. In einer der AZ/WAZ vorliegenden Mail verabschiedete sich der 50-Jährige von den seinen Kolleginnen und Kollegen im Personalbereich.

„Vor allem für das Engagement und das Herzblut, das ihr in unser Personalwesen und damit in den Dienst für unsere Beschäftigten investiert habt. Das wusste und weiß ich immer zu schätzen. Gemeinsam haben wir in dieser Zeit viel bewegt und erreicht – ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen“, schreibt Kilian zum Abschied.

Als exemplarisches Beispiel bezeichnet Kilian in der E-Mail die Corona-Pandemie. Bei der das Personalwesen die Leitung des Konzernkrisenstabs und damit die Verantwortung für über 670.000 Kolleginnen und Kollegen weltweit übernommen habe. „Und diese Herausforderung, bei der es buchstäblich auch um das Leben vieler Menschen ging, haben wir gemeinsam gemeistert“, schreibt er. Er sei stolz auf alle, die daran mitgearbeitet haben. Mit Gesundheitswesen und Arbeitsschutz, Konzernsicherheit und Volkswagen Group Consulting im Zentrum. Vor allem auch die Beschäftigten in der Service Factory hätten trotz der stetig wechselnden Lage ihre Kolleginnen und Kollegen weiter versorgt. Auch bei anderen Krisen sei das Team zustelle gewesen. Stichworte: Halbleiterkrise und Energiekrise mit Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Als Erfolg wertet Kilian, dass es gelungen sei, die Frauenquote in Führungsfunktionen signifikant erhöhen. „Was für mich ein elementarer Schritt hin zu mehr Vielfalt und Chancengerechtigkeit ist. Seit 2018 steigerten wir den Anteil von Frauen im Management konzernweit um 44 Prozent. Allein in der Volkswagen AG um 50 Prozent“, schreibt er.

Ebenfalls von zentraler Bedeutung sei in all den Jahren der Einsatz für die Zukunftsausrichtung des Unternehmens. „Nicht nur aus tarifpolitischer Perspektive, wie es für das Personalressort selbstverständlich ist, sondern auch bei der Werkbelegung“, schreibt Kilian.

Und das gesamte Team des Personalressorts habe mit der Vereinbarung „Zukunft Volkswagen“ Maßstäbe gesetzt. „Damit haben wir als Personalressort – und damit meine ich unser gesamtes Team – die Grundlage geschaffen, dass Volkswagen wirtschaftlich und folglich auch ­technologisch wieder dahin steuert, wo es hingehört. An die Spitze.“

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