Am Sonntag zeigte sich dann für Spaziergänger in Fußgängerzone ein ganz anderer Blick: Die obergeschossige Verbindung zwischen dem Pavillon und dem Geschäftshaus war verschwunden. Da hatten schwere Baumaschinen ganze Arbeit geleistet. Der Pavillon war über zwei Gebäudeanschlüsse mit dem Geschäftshaus an der Porschestraße 68 verbunden. Die erste Verbindung war bereits am vergangenen Augustwochenende zurückgebaut worden.
„Der Rückbau erfolgt unter beengten innerstädtischen Bedingungen mit einem Kettenhydraulikbagger und einer Abbruchzange“, teilt die Volksbank Brawo dazu mit. Durch diese Methode sei es möglich, „Beton kontrolliert zu brechen und gleichzeitig die Bewehrung zu durchtrennen und zwar vibrations- und erschütterungsarm.“ Dadurch eigne sich das Verfahren besonders laut Volksbank „für sensible Innenstadtlagen.“ Die angefallenen Gebäudereste wurden anschließend direkt noch auf der Baustelle sortiert und anschließend abtransportiert.
Der Abriss des Pavillons ist für die vom Investor beauftragte Baufirma Köster aus Osnabrück eine Herausforderung. Denn um den Pavillon zurückzubauen und Platz für den Neubau der Brawo-Arkaden zu schaffen, sind Arbeiten am Wochenende nötig.
Denn: Die Gebäudeanschlüsse lagen nicht ebenerdig, sondern ein Geschoss über den Eingängen zu den beiden Geschäften Müller und H&M. Damit Kunden und Passanten vor möglicherweise herabfallenden Trümmern geschützt sind, wurde der Rückbau auf einen Sonntag gelegt: Die Türen der Drogerie und des Textilgeschäfts bleiben sonntags geschlossen, und im Allgemeinen ist weniger in der Fußgängerzone los. Der gesamte Rückbau am Pavillon wird laut Volksbank Brawo voraussichtlich drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen.
Zuletzt hatte sich im Pavillon noch eine Filiale des Textilers „Ernsting’s family“ befunden. Bis zum Sonntag vor dem Abriss war auf der Gebäudeverbindung noch der bunte Schriftzug des Unternehmens zu lesen gewesen. Die Filiale selbst war bereits im Frühjahr in die City-Galerie umgezogen.
Die Abrissarbeiten am Pavillon stehen im Zusammenhang mit dem seit Juni laufenden Rückbau der Häuser an der Porschestraße 60-66. Die Gebäude lässt der Investor für den Neubau der Brawo-Arkaden abreißen. Zurzeit ist der erste Bauabschnitt in der Umsetzung. Im Zuge dessen wird es noch nötig sein, dass der Hörgeräteakustiker „Kind“ seine Filiale an der Porschestraße 60 verlassen muss. Die Firma aus Großburgwedel kündigte bereits einen temporären Umzug an die Porschestraße 58 an. Zurzeit befindet sich das Fachgeschäft noch an seiner angestammten Adresse.
Noch in diesem Jahr wird mit der Erstellung der Baugrube begonnen. Das Fundament soll dann 2026 erstellt werden. Dann startet auch der geschossweise Rohbau. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts mit 82 Wohnungen und rund 4.500 Quadratmeter Handelsfläche ist laut Volksbank für Ende des Jahres 2027 geplant. Insgesamt erstreckt sich der erste Bauabschnitt auf 23.600 Quadratmeter oberirdische und 4.900 Quadratmeter unterirdische Fläche.