Am Klieversberg entsteht
ein neuer Trimm-dich-Pfad
Mit neun Stationen wird der Fitness-Rundweg im Oktober eröffnet

An der Slalom-Station (v. l.): Bernhard Zimbelmann, Gerardo Cerone und Adam Ciemniak kämpften zehn Jahre für die Umsetzung des Trimm-dich-Pfades.Foto: Britta Schulze
Wolfsburg. Spazieren, laufen, balancieren – mitten im Grünen: Am Klieversberg entsteht derzeit ein neuer Trimm-dich-Pfad, der Anfang Oktober offiziell eröffnet werden soll. Auf rund dreieinhalb Kilometern laden künftig neun Stationen dazu ein, Fitnessübungen im Freien zu absolvieren – kostenlos und für alle Altersgruppen. Hinter dem Projekt steckt ein dreiköpfiges Team, das fast ein Jahrzehnt lang dafür gekämpft hat.

Die Idee dazu sei nicht neu: Schon Anfang der 1980er-Jahre gab es am Klieversberg einen Trimm-dich-Pfad, der bis in die späten 1990er Jahre genutzt wurde. Doch weil sich niemand mehr um die Anlagen kümmerte, verfielen die Stationen. „Unser Ziel war es, diesen Trimm-dich-Pfad wiederzubeleben“, sagt Adam Ciemniak (PUG). Neben dem ersten und ältersten Pfad am Klieversberg, gab es noch zwei weitere in Detmerode und der Nordstadt: „Die sind aber mit der Zeit auch eingegangen. Wolfsburg ist die einzige Stadt mit über 100.000 Einwohnern, die keinen Trimm-dich-Pfad hat, deshalb wird es Zeit, dass er zurückkehrt“, betont Ciemniak.

Gemeinsam mit Fitnesscoach Gerardo Cerone und Bernhard Zimbelmann von der Künstlergruppe Porschehütte brachte Ciemniak 2015 die Initiative ins Rollen. Der Weg bis zur Umsetzung dauerte zehn Jahre, immer wieder scheiterte es an äußeren Umständen: Corona, Ukraine-Krieg, VW-Krise. „Jedes Mal, wenn wir kurz vor dem Ziel waren, kam etwas dazwischen“, erinnert sich Ciemniak. Hinzu kamen zahllose Abstimmungen mit Verwaltung, Politik und Umweltverbänden – bis hin zum Naturschutzbund (NABU), um sicherzugehen, dass keine Pflanzen gefährdet werden.

Jetzt ist es bald so weit, die neun Stationen sind durch einen circa 3,5 Kilometer langen Rundweg miteinander verbunden. Um die sportliche Ausrichtung kümmert sich Gerardo Cerone, der Wolfsburger Personal- und Athletikcoach kennt den Klieversberg seit seiner Kindheit: „Ich habe hier selbst noch trainiert, bevor der alte Pfad verschwand“, erzählt er.

Bei der Planung orientierte er sich an modernen Outdoor-Fitnesskonzepten. „Der Trim-dich-Pfad ist auf funktionelles Training ausgelegt, das heißt man trainiert mit seinem eigenen Körpergewicht. Bei jeder Station kann man eine motorische Fähigkeit trainieren, zum Beispiel Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination oder Schnelligkeit“, erklärt Cerone.

So wird es unter anderem Klimmzugstangen, Balancierbalken, Slalomstangen, Liegestütz- und Kniebeuge-Stationen geben. Zwischendurch kann man sich warm laufen oder Sprints einlegen. „Wir wollten, dass alle motorischen Fähigkeiten abgedeckt sind. Es wird ungefähr die gleiche Route sein wie früher, als der Trimm-dich-Pfad noch da war“, so Cerone.

Der gesamte Parcours ist kostenlos und für alle nutzbar: vom Hobbyjogger bis zur Familie mit Kindern. Cerone habe seit der Pandemie eine deutliche Entwicklung beim Outdoor-Fitness beobachten können: „In der Corona-Zeit waren die Fitness-Centen geschlossen, seitdem trainierten viele Leute wieder draußen und das hält bis heute an.“

Noch im Oktober soll der Trimm-dich-Pfad eröffnet werden. „Es war ein langer Kampf, aber jetzt haben wir es geschafft“, sagt Ciemniak. Möglich wurde die Umsetzung auch durch den Ortsrat, der einen großen Teil der Finanzierung übernommen habe. Die Gesamtkosten liegen nach seiner Schätzung zwischen 30.000 und 50.000 Euro.

Druckansicht