Wertstofftonne statt Gelber Sack:
Neues Abfallsystem kommt
Tonnen lösen Plastiksäcke ab Januar 2026 ab – Behälter werden ab November verteilt

Die neue Wertstofftonne stelllten WAS-Vorstand Marcus Frerich und Stadtrat Andreas Bauer (r.) vor.Foto: WAS Wolfsburg
Wolfsburg. Die Stadt Wolfsburg sagt dem Gelben Sack Lebewohl: Ab dem 1. Januar 2026 werden die bisherigen dünnen Plastiktütchen durch die neue stabile Wertstofftonne ersetzt. Für Bürger bedeutet das eine Umstellung. Was ändert sich?

„Alle Haushalte in Wolfsburg erhalten die Wertstofftonne automatisch im November oder Dezember 2025. Ziel ist eine einfachere Mülltrennung, mehr Recycling und ein saubereres Stadtbild“, teilte die Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) mit. Damit dürfte ein Problem künftig Geschichte sein: Das Herumfliegen von Gelben Säcken auf den Straßen bei entsprechend windiger Witterung. Auch die Beschaffung der gelben Tüten fällt damit künftig weg – die Wertstofftonne steht ja immer auf dem Grundstück.

Das wichtigste zuerst: Die Bereitstellung der Wertstofftonne ist für die Bürger kostenfrei. Und: In dem Behälter dürfen mehr Abfälle entsorgt werden als bisher im Gelben Sack. Neben Verpackungen können künftig auch sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen aus Kunststoff, Metall, Folien und Verbundstoffen über die Tonne entsorgt werden. Dazu zählen beispielsweise Plastikspielzeug (ohne Batterien), Töpfe, Zahnbürsten oder Gießkannen.

Laut WAS bedeutet das: Alles, was keinem anderweitigen Recyclingweg, wie zum Beispiel Glascontainer, zugeführt werden kann, darf in die Wertstofftonne geworfen werden. Die Restmülltonne wird es natürlich weiterhin geben. Hier gehören beispielsweise Hygieneabfälle, Geschirr, aber auch Staubsaugerbeutel und Kleintierstreu rein. Der Biomüll wird – wie bisher – über die grüne Tonne entsorgt. Auch bei Glas, Papier, Elektroschrott und Altkleidern ändert sich nichts. Zur Orientierung kündigt die WAS an, dass ein Aufkleber auf der Wertstofftonne auf die korrekte Entsorgung hinweisen wird.

Wichtig: Ab dem 1. Januar 2026 dürfen Gelbe Säcke laut WAS nicht mehr verwendet werden. Die Sammlung von Wertstoffen erfolgt ab diesem Zeitpunkt ausschließlich über die Wertstofftonne. Die Tonnen werden in den Monaten November und Dezember automatisch an alle Haushalte verteilt.

Die Behälter mit dem gelben Deckel werden an den jeweiligen Grundstücksgrenzen bereitgestellt und sind über ein Etikett mit Straße und Hausnummer eindeutig zugeordnet. Die Bürger werden von der WAS gebeten, die Tonnen nach der Bereitstellung auf ihr Grundstück zu übernehmen.

Für Haushalte mit ein bis vier Personen beträgt das Standardvolumen 240 Liter. Eine Reduzierung des Tonnenvolumens ist nach Rücksprache mit der WAS und frühestens nach ein bis zwei Leerungsintervallen gegebenenfalls möglich. Haushalte mit mehr als fünf Personen können bei Bedarf eine zusätzliche Tonne erhalten.

Wohngebäude mit mehr als 20 Wohneinheiten, also zum Beispiel Mietshäuser, werden von der WAS mit einer 1.100-Liter-Wertstofftonne ausgestattet. Ein erstmaliger Volumenwechsel ist bis zum 31. Mai 2026 über das Behälterbestellungsformular kostenfrei möglich.

Der reguläre Leerungsrhythmus für die 240-Liter Tonne beträgt alle vier Wochen. In größeren Wohnanlagen mit über 20 Wohneinheiten erfolgt die Leerung alle zwei Wochen. Sollte das Tonnenvolumen nicht ausreichen, können pro Leerungsrhythmus maximal zwei eigens beschaffte transparente Säcke zur Abholung bereitgestellt werden.

Ab 2026 sind die Kosten für die Wertstofftonne, wie auch für die Papier- und Biotonne, in den Restmüllgebühren enthalten. Diese lagen im Jahr 2025 bei 25,60 Euro monatlich für eine 240 Liter Restmülltonne. Die Gebühr ist in dieser Höhe bis Ende Dezember 2025 gültig. Ab Januar 2026 gelten neue Abfallgebühren, die für drei Jahre im Voraus kalkuliert werden. Der Rat der Stadt muss im Dezember der neuen Abfallgebührensatzung noch zustimmen, die von 2026 bis Ende 2028 gültig sein wird. Erst dann steht eine konkrete monatliche Müllgebühr fest. Die Kosten der Wertstofftonne werden, wie erwähnt, auf die Restmülltonne umgelegt.

Für Gewerbebetriebe ändert sich nichts: Hier bleibt es weiterhin bei der Gelben Tonne. Sie erhalten keine Wertstofftonne. Die WAS hat sich das Einsammeln mit Remondis aufgeteilt. Die städtische Tochter holt die Tonnen in Ehmen, Fallersleben, Hattorf, Mörse und Sülfeld ab. Die Firma Remondis bedient das restliche Stadtgebiet.

Um die Bürger umfassend über die neuen Regelungen zu informieren, ist das Team der WAS auf folgenden Wochenmärkten persönlich in der Zeit von 8 bis 13 Uhr anzutreffen: Donnerstag, 16. Oktober, auf dem Hansaplatz in der Teichbreite, am Freitag, 17. Oktober, auf dem Schützenplatz in Vorsfelde, am Donnerstag, 23. Oktober, auf dem Marktplatz in Westhagen, am Samstag, 25. Oktober, auf dem Rathausplatz in der Innenstadt sowie am Samstag, 1. November auf dem Marktplatz in Detmerode.

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