Sehen die Kunden denn ihr Geld wieder? Ulrike Sythes teilte mit, dass es keine „pauschale Gleichbehandlung aller Kunden gibt“. Denn alle Ansprüche, die vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens entstanden sind, nennt man „Insolvenzforderungen“.
Dazu gehören laut Sythes zum Beispiel Kaufpreisrückzahlungen für Bestellungen, die schon bezahlt, aber nicht mehr geliefert wurden oder in der Vergangenheit ausgelöste, noch nicht bearbeitete Retouren. Solche Forderungen können die Kunden zur Insolvenztabelle anmelden. Das ist ab jetzt mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens möglich.Die Insolvenzverwalterin kümmert sich seit August um den Fall. Daher seien bereits in der vorläufigen Verwaltung alle mit ihrer Zustimmung ausgelieferten Bestellungen vertragsrechtlich abgewickelt. „Bestellungen nach dem 1. Oktober werden unter meiner Verwaltung ebenfalls wie üblich versandt und bearbeitet“, sagt Sythes.
Die Gläubiger werden aufgefordert, die Insolvenzforderungen bei der Insolvenzverwalterin bis zum 1. Dezember 2025 anzumelden. „Auch nach diesem Termin sind noch Anmeldungen möglich, lösen dann allerdings Gerichtskosten aus“, so Sythes.
Wie viele Gläubiger es gibt, ist aktuell nicht bekannt. „Die mir bekannten Gläubiger habe ich erfasst“, teilt die Rechtsanwältin mit. Die Gläubigeranschreiben werden laut Sythes in den nächsten Tagen versandt, und in den Briefen finden sich weitere Informationen zur Anmeldung.
Kunden, die auf Geld warten, können ihre Forderungen schriftlich bei der Insolvenzverwalterin anmelden. Das sei optimalerweise bei der Zentrale möglich. Die Adresse lautet: Feuerbachstraße 5 in 14471 Potsdam. „Anmeldungen per E-Mail sind nicht möglich“, betont die ernannte Insolvenzverwalterin.
Die Rechtsanwältin erklärt, dass nicht jeder Gläubiger davon Gebrauch mache. „Wie viele Forderungen schließlich angemeldet werden, kann ich nach Abschluss des Verfahrens konkreter sagen“, sagt Sythes.
Die Wolfsburger haben die Marke Midoya 2022 gegründet. Das erste Lager war im Keller. Nach zwei Jahren zog die Firma ins Gewerbegebiet. Laut den Geschäftsführern hat der Online-Shop einen Millionen-Umsatz.
Auf der Website von Midoya werden die Kunden angesprochen, von einer „herausfordernde Zeit“ ist die Rede. Auf der Startseite des Shops steht ebenfalls: „Unser klares Ziel ist die Sanierung und Fortführung.“