Dunantplatz: Pläne kommen auf den Tisch
Die Ansiedlung eines neuen Edeka-Marktes wird konkreter - aber noch sind Fragen offen

Am Dunantplatz in Wolfsburg will Supermarktriese Edeka einen Vollsortimenter betreiben.Foto: Roland Hermstein
Wolfsburg. Es ist eine unendliche Geschichte: Seit Anfang des Jahrtausends beschäftigt sich die Wolfsburger Politik mit der Gestaltung des Dunantplatzes im Stadtteil Mitte-West – konkret seit dem Jahr 2001. Jetzt sollen endlich die letzten Schritte erfolgen, um auf dem Areal einen neuen Edeka-Supermarkt anzusiedeln. Ortsbürgermeister Sabah Enversen (SPD) informierte in der jüngsten Sitzung die Vertreter des Ortsrates, dass die Verwaltung der Stadt im Januar 2026 über die Gestaltung des Dunantplatzes informieren werde.

Die Anwohnerinnen und Anwohner in dem Gebiet rund um den Eichelkamp müssen sich also nicht mehr lange gedulden, bis sie eine Vorstellung davon bekommen, wie das Areal künftig aussehen könnte. Die Pläne für den Platz sollen öffentlich im Ortsrat präsentiert werden, kündigte Enversen an. Für den 68-jährigen Ortsbürgermeister seit 2021 ist klar, dass der Dunantplatz ein Ort der Begegnung bleiben müsse. „Das darf nicht nur ein Abstellort für Autos sein“, macht der Ortsbürgermeister seinen Standpunkt deutlich. Einen Teil der Fläche wird Edeka aber benötigen. Die Rede ist von 50 bis 60 Parkplätzen für die Kundinnen und Kunden des Supermarktes.

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Kritik gegeben, dass alles viel zu lange dauert. Allerdings sind, was die Supermarkt-Pläne betrifft, noch immer nicht alle Fragen geklärt. Zwar herrscht Klarheit bei den Grundstücken, die der Wohnungsgesellschaft Neuland und der Stadt Wolfsburg gehören. Bekannt ist auch, dass ein privater Investor die Gebäude an der Röntgenstraße 83 und 85 abreißen und dafür neu bauen will. Ebenso ist klar, dass Edeka den Markt betreiben will. Zudem hat die Politik in diesem Jahr den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst, also den finalen Beschluss in Sachen Bauleitplanung. „Es muss aber noch eine Lösung für die gewerblichen und privaten Mieter in dem Gebäude gefunden werden“, erklärt der Ortsbürgermeister. Der Sozialdemokrat ist optimistisch, dass es dabei schnell vorangeht. „Wir haben viele entscheidende Hürden genommen, jetzt fehlt noch das letzte Quäntchen“, so Enversen. Ein Datum für den Abriss, geschweige denn für den Start des Neubaus, fehlt aber weiterhin.

Viele Menschen an Eichelkamp und Klieversberg dürften hoffen, dass der Edeka-Markt bald gebaut wird. Seitdem der „Nahkauf“ (gehört zur Rewe-Kette) im August des Jahres 2023 seine Türen geschlossen hatte, fehlt ein Nahversorger in dem Wohngebiet. Auch die Bäckerei „Steinecke“ hatte ihre Filiale an der Röntgenstraße geschlossen. Im Jahr 2024 hatte zwar „Bottega del Gusto“, ein Geschäft mit italienischen Lebensmitteln, in den ehemaligen Räumen des „Nahkauf“ eröffnet, ein Vollsortimenter fehlt aber weiterhin. All das ist vor allem für ältere und nicht mehr so mobile Menschen ein Problem. Um den nächsten Markt zu erreichen, den Discounter Penny an der Mecklenburger Straße, braucht man über einen Waldweg rund 15 Minuten zu Fuß. Laut des vom Rat beschlossenen Bebauungsplanes sollen die Gebäude an der Röntgenstraße 83 und 85 für den Neubau abgerissen werden. Im Erdgeschoss ist ein Lebensmittelmarkt mit einer Fläche von rund 950 Quadratmetern geplant. In den darüberliegenden Geschossen, maximal sollen es fünf sein, sind unter anderem Wohnungen geplant. Eine mögliche Nutzung der neuen Flächen für Büros, Gastronomie, Praxen sowie kirchliche, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke sieht der Bebauungsplan ebenfalls vor.

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