Pläne der WAS: 22,08 Euro
mehr im Jahr für die Müllabfuhr
Ein Pilotprojekt für den Sperrmüll sowie
Änderungen am Entsorgungszentrum sind vorgesehen

Nicht nur die Wertstofftonne ist 2026 in Wolfsburg neu, sondern auch die Abfallgebührensatzung ändert sich.Foto: Matthias Leitzke
Wolfsburg. Was kostet die Müllabfuhr im neuen Jahr? Wie hoch sind die Gebühren für Anlieferungen im Entsorgungszentrum Wolfsburg (EZW)? Und wie sieht es eigentlich mit dem Sperrmüll aus? Die Wolfsburger Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (WAS) muss ihre Gebühren zum 1. Januar neu festsetzen, da eine neue Gebührenkalkulationsperiode beginnt.

Die Pläne und Änderungen präsentierte WAS-Vorstand Marcus Frerich jetzt in einer Sondersitzung des Ausschusses für Bürgerdienste und Feuerwehr. Wichtig: Alle Angaben sind vorbehaltlich der Zustimmung durch den Verwaltungsrat der WAS, der noch im November tagt. Anschließend muss auch der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 10. Dezember den Plänen noch zustimmen.

Ursprünglich war vorgesehen, dass die neuen Gebühren für drei Jahre festgesetzt werden. Aus rechtlichen Gründen wird nun eine Kalkulation lediglich für ein Jahr (2026) erfolgen. Anschließend wird es eine erneute Kalkulation für die Jahre 2027/2028 geben. Danach sind regelmäßige Kalkulationen und Anpassungen alle zwei Jahre vorgesehen. Hintergrund ist ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Lüneburg, das eine Anpassung der Gebührenzeiträume verfügt hat, um rechtssichere Kalkulationen zu gewährleisten. Vorgesehen ist, dass die Abfallgebühren von derzeit 12,80 Euro im Monat im Jahr 2026 auf 14,64 Euro pro Monat steigen.

Dies wären im Jahr Mehrkosten von 22,08 Euro. Dazu sind vom neuen Jahr an neue Serviceangebote geplant. Vorgesehen ist, dass am EZW eine einheitliche Restmüllpauschale - unabhängig von der Anlieferungsart - für alle Mengen unter 200 Kilo gilt. Bisher hat es preislich einen Unterschied gemacht, ob eine gleiche Menge mit dem Auto oder Anhänger angeliefert wurde.

Darüber hinaus ist eine „Kleinmengenregelung Restmüll” geplant. Diese sieht eine Pauschale von 15 Euro pro Anlieferung von Mengen unter 200 Kilo vor. Die bisherige Pauschale von 30 Euro soll entfallen. 6 Euro soll die Anlieferung für Grünabfälle kosten. Hier soll die 12 Euro-Pauschale entfallen.

Außerdem soll es in einer Testphase ein Pilotprojekt zur kostenlosen Sperrmüllannahme am EZW geben. Details dazu werden derzeit noch abgestimmt. Für größere Restmüllmengen, die am EZW angeliefert werden, sollen sich die Gebühren von bisher 257,30 Euro auf 205,50 Euro reduzieren.

Laut einem bundesweiten Müllgebührenvergleich von Haus und Grund aus dem Jahr 2022 lag Wolfsburg mit den günstigsten Müllgebühren von 128,40 Euro pro Jahr an der Spitze des Rankings.

Was den Winterdienst betrifft, so sollen diese Gebühren unverändert konstant bleiben. Bei der Straßenreinigung ist eine minimale Erhöhung um 4 Cent pro Reinigungsmeter und Jahr vorgesehen. Diese soll zur Deckung gestiegener Betriebskosten beitragen.

Eine weitere Neuerung 2026 ist der Abschied von den gelben Säcken, die durch die Wertstofftonne ersetzt werden. Die WAS und der Entsorger Remondis haben sich das Wolfsburger Stadtgebiet aufgeteilt. Die WAS ist für Fallersleben, Sülfeld, Ehmen, Mörse und Hattorf zuständig, Remondis ist für alle übrigen Stadt- und Ortsteile.

Remondis hat bereits mit der Auslieferung der Wertstofftonnen begonnen. Allerdings waren viele Wolfsburger darüber nicht begeistert, sie monierten, eine völlig verdreckte Tonne vor die Tür gestellt bekommen zu haben. Entsprechende Beschwerden seien auch bei der WAS angekommen, wie Frerich auf Anfrage mitteilt. Allerdings ist diese für die von Remondis ausgelieferten Tonnen nicht zuständig. Hier sollten Bürger direkt den Kontakt zu Remondis aufnehmen. Das Unternehmen ist unter der Hotline 0800/1223255 zu erreichen.

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