Während in Deutschland Sektkorken knallen und Wunderkerzen funkeln, starten andere Länder mit ganz eigenen Ritualen ins neue Jahr. Oft geht es dabei nicht nur um Feiern, sondern um echte Symbole für Liebe, Reichtum oder Erfolg. Hier ein paar Neujahrsbräuche, die zeigen, dass der Wunsch nach einem guten Start überall gleich ist, auch wenn die Methoden dafür teils ungewöhnlich ausfallen.
1. Spanien: 12 Trauben für 12 Monate GlückIn Spanien gehört zu Silvester nicht nur das Feuerwerk, sondern auch das sogenannte „las doce uvas de la suerte“ – zwölf Weintrauben, die exakt mit den zwölf Glockenschlägen um Mitternacht gegessen werden. Jede Traube steht für einen Monat des kommenden Jahres. Wer es schafft, alle rechtzeitig zu essen, darf sich auf ein Jahr voller Glück freuen.
2. Brasilien: Weiß tragen und über Wellen springenAn den Stränden von Rio de Janeiro und anderen Küstenorten versammeln sich in der Silvesternacht Tausende in weißer Kleidung – Symbol für Frieden und Neuanfang. Viele springen außerdem über sieben Wellen, wobei sie sich bei jedem Sprung etwas wünschen. Blumen, die ins Meer geworfen werden, sollen zudem die Meeresgöttin Iemanjá gnädig stimmen und für ein gutes Jahr sorgen.
3. Dänemark: Altes Geschirr als Zeichen neuer FreundschaftIn Dänemark wird nicht nur gefeiert – es wird geworfen. Und zwar Teller und Tassen. Alte Keramik wird auf die Türschwellen von Freunden und Familie geschmettert. Je mehr Scherben man am nächsten Morgen vor der Tür findet, desto mehr Glück und Freundschaft soll das neue Jahr bringen.
4. Kolumbien: Mit dem Koffer durchs ViertelIn Kolumbien schnappen sich viele zum Jahreswechsel einen leeren Koffer und drehen damit eine Runde um den Häuserblock. Der Hintergrund: Wer das tut, dem stehen im neuen Jahr viele Reisen bevor. Ein Brauch wie gemacht für Fernwehgeplagte – und eine charmante Gelegenheit, sich seine Urlaubsziele für die kommenden Monate gedanklich schon einmal zurechtzulegen.
5. Italien: Rote Unterwäsche für die LiebeIn Italien ist rote Unterwäsche an Silvester ein Muss – zumindest für alle, die sich im neuen Jahr Liebe und Leidenschaft erhoffen. Wichtig dabei: Die Wäsche muss neu sein und in der Silvesternacht getragen werden. Manche Italiener verbrennen sie sogar am nächsten Tag – als symbolischen Abschluss des alten Jahres.
6. Japan: Chicken statt WeihnachtsgansIn Japan ist Weihnachten kein offizieller Feiertag – gefeiert wird trotzdem. Der vielleicht verrückteste Brauch: Am 24. Dezember essen Millionen Japaner gebratenes Hühnchen von Kentucky Fried Chicken. Der Ursprung liegt in einer Werbekampagne aus den 1970ern mit dem Slogan „Kurisumasu ni wa Kentakkii!“ – „Zu Weihnachten gibt es Kentucky!“. Der Werbegag wurde zum landesweiten Ritual, das so beliebt ist, dass man oft schon Wochen im Voraus vorbestellen muss.
7. Norwegen: Besen verstecken gegen böse GeisterNorweger glauben, dass in der Weihnachtsnacht böse Geister und Hexen unterwegs sind – und sich bevorzugt auf Haushaltsbesen schwingen. Deshalb verstecken viele Familien in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember alle Besen im Haus. Eine skurrile Mischung aus Aberglauben und Festtagsritual, die auch als Schutzsymbol dient – und praktischerweise für einen aufgeräumten Haushalt sorgt.
8. Südafrika: Festschmaus mit RaupenWas bei uns Weihnachtsplätzchen sind, sind in Südafrika Mopane-Würmer: Eine proteinreiche Delikatesse, die in der Weihnachtszeit getrocknet und knusprig frittiert wird. Die farbenfrohen Raupen gelten in vielen Regionen als besondere Festtagsmahlzeit – und zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedlich sich der Begriff „Genuss“ definieren lässt.